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18.09.2014

PM: Vertreter der römischen-katholischen und der evangelischen Kirche in Deutschland rufen zum Marsch für das Leben am 20. September 2014 in Berlin auf.

Der Bundesverband Lebensrecht erhält zahlreiche ermutigende Grußworte.

Vertreter der römischen-katholischen und der evangelischen Kirche in Deutschland rufen zum Marsch für das Leben am 20. September 2014 in Berlin auf. In ihren Grußworten bringen sie zum Ausdruck, wie wichtig der Lebensschutz für die Glaubwürdigkeit einer humanen Gesellschaft sei. Auch Papst Franziskus unterstützt den Marsch für das Leben und betont in seiner Botschaft: „Das Recht auf Leben ist Grundlage der Kultur und des verfassten Gemeinwesens. Jeder Mensch hat eine unverbrüchliche Würde. Er darf nicht zur Wegwerfware werden“

Gerhard Kardinal Müller bedankt sich bei den Organisatoren und Teilnehmern des Marsches „für Ihr mutiges Zeugnis“ und betont: „Das Maß effektiven Lebensschutzes ist zugleich der Gradmesser authentischer Humanität einer Gesellschaft.“

In ähnlicher Weise unterstreicht der Bischof von Augsburg, Dr. Konrad Zdarsa: „Abtreibung und Euthanasie richten sich gegen Personen in einer besonders empfindlichen Situation, in einer Situation existentieller Schwäche und Angewiesenheit auf diese Solidarität. Wird sie gerade in dieser Situation extremer Schwäche und Angewiesenheit verweigert, wirft dies einen fürchterlichen Schatten auf die Humanität einer Gesellschaft.“

Auf den ökumenischen Konsens im Bereich des Lebensschutzes macht der Bischof von Regensburg, Prof. Dr. Rudolf Voderholzer aufmerksam und ermutigt dazu, als Christen gemeinsam das zu tun, „was wir schon gemeinsam tun können“: die gemeinsame Einforderung der gesetzlich vorgesehenen Evaluierung der staatlichen Abtreibungsregelung und die gemeinsame Teilnahme am Marsch für das Leben, um ein gemeinsames Zeugnis für den Lebensschutz zu geben.

Der Bischof von Eichstätt und neue Vorsitzende von „Kirche in Not“, Dr. Gregor Maria Hanke OSB betont die Heiligkeit menschlichen Lebens und mahnt mit einem Wort von Papst Franziskus: „Wenn diese Überzeugung hinfällig wird, bleiben keine festen und dauerhaften Grundlagen für die Verteidigung der Menschenrechte.“

Auch der neue Erzbischof von Köln, Dr. Rainer Maria Kardinal Woelki ermutigt zur Teilnahme am Marsch für das Leben: „Selbstverständlich ist jeder Mensch gleich wertvoll!“ Er wünscht sich, „dass es damit ein Ende hat: es soll niemand mehr für eine Idee, für eine Ideologie oder für ein individuelles Ziel sterben müssen.“

Aus den katholischen Laienbewegungen richten Alois Glück, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), und Prof. Hubert Gindert, Vorsitzender des Forums Deutscher Katholiken, Grußworte an die Teilnehmer des Marsches. Glück erinnert an den gemeinsamen Einsatz des ZdK mit vielen katholischen Verbänden wie dem BVL „für den unbedingten Schutz des menschlichen Lebens von seinem Beginn bis zu seinem Ende“. Angesichts der aktuellen politischen Debatte um Sterbehilfe und Euthanasie unterstreicht er: „Wir setzen uns für ein striktes Verbot aller Formen organisierter Sterbehilfe ein.“ Gindert, der selbst am Marsch teilnehmen wird, ermutigt: „Lassen wir nicht zu, dass unsere Gesellschaft zu einer Wegwerfgesellschaft wird, in der Geschäftemacher unter dem Vorwand der Selbstbestimmung die Not von Menschen ausnutzen und diejenigen selektiert werden, die als eine Belastung angesehen werden oder der Selbstverwirklichung im Wege stehen.“

Dr. h.c. Frank Otfried July, Landesbischof der Evangelischen Kirche in Württemberg und Vizepräsident im Lutherischen Weltbund, ruft zu einem eindeutigen „Ja zum Leben auf“: „Angesichts neuer Forschung und immer neuer Möglichkeiten ist es wichtig, ein grundsätzliches und eindeutiges ,JA zum Leben’ zu sagen. Am Lebensanfang wie am Lebensende sollen Menschen die größtmögliche Unterstützung erfahren, so dass dieses große JA nicht durch viele kleine ,Neins’ ausgehöhlt wird.“

Hans-Jörg Voigt, D.D., Bischof der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche und Vorsitzender des Internationalen Lutherischen Rates, der im vergangenen Jahr beim Abschlussgottesdienst des Marsches den Segen spendete und 2009 in dem Rahmen predigte, betont in seinem Grußwort: „Dass wir unsere Stimme erheben für die, die keine Stimme haben, ist unsere Pflicht als Christen wie als Bürger dieses Landes. ... Dabei sind wir der festen Überzeugung, dass der Tabubruch am Anfang des Lebens und am Ende des Lebens durch Abtreibung und Euthanasie der Gesellschaft tiefen bleibenden Schaden zufügt.“


Der Marsch für das Leben findet in diesem Jahr zum zehnten Mal statt und steht unter dem Motto: Ja zum Leben – für ein Europa ohne Abtreibung und Euthanasie! Jeder Mensch ist gleich wertvoll, unabhängig von Eigenschaften und Umständen. Organisiert und durchgeführt wird der Marsch für das Leben vom Bundesverband Lebensrecht (BVL), einem Zusammenschluss von 13 Lebensrechtsorganisationen. Die zitierten Grußworte zum Marsch für das Leben 2014 können auf der Homepage www.marsch-fuer-das-leben.de eingesehen werden.

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Ergänzung 18.09.14:

Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz Kardinal Marx ermutigt zum Marsch für das Leben
Leistungsfähigkeit und gesundheitliche Indikatoren dürften kein Maßstab für die Würde des Menschen sein, so Kardinal Marx.

Anlässlich des zehnten Marsches für das Leben an diesem Samstag in Berlin ermutigt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, die christliche Überzeugung von der Würde des Menschen in der Öffentlichkeit zu vertreten. In seinem Grußwort unterstrich Marx, der auch Erzbischof von München und Freising ist, dass die Teilnehmer „durch diesen Marsch ein augenfälliges Zeichen von unserer Überzeugung geben, dass menschliches Leben immer und überall unter einem besonderen Schutz“ steht. Leistungsfähigkeit und gesundheitliche Indikatoren dürften, so Kardinal Marx, kein Maßstab für die Würde des Menschen sein – „ganz gleich, ob er noch nicht geboren ist, ob er klug, intelligent und leistungsstark oder krank, behindert und altersschwach ist“. Gerade Christinnen und Christen müssten für die Würde des Menschen, die auf der Gottesebenbildlichkeit beruht, einstehen und sich in besonderem Maße für sie einsetzen.

Beim diesjährigen Marsch für das Leben komme dem Thema aktive Sterbehilfe eine besondere Bedeutung zu: „Insbesondere vor dem Hintergrund der Initiative der Regierungsfraktionen im Deutschen Bundestag, die anstreben, alle organisierten Formen der Suizidhilfe unter Strafe zu stellen, wird auch die Deutsche Bischofskonferenz sich in einem Aktionsprogramm ,Sterben in Würde‘ in den nächsten Monaten verstärkt den Fragen des Lebensschutzes, insbesondere am Lebensende, zuwenden“, schreibt der Kardinal in seinem Grußwort.

(Die entsprechende Pressemitteilung der Deutschen Bischofskonferenz ist abrufbar unter www.dbk.de)

Auch Dr. Hans-Jürgen Abromeit, Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland, ermutigte zu einem menschenwürdigen Sterben und forderte eine Stärkung der Palliativmedizin: „,Sterbehilfe’ – das ist die ,saubere’, verführerische Lösung, die weitaus weniger kostet, als eine Pflege kosten würde. Aber Sterbehilfe lässt den Sterbenden und seine Familie allein. Das ist zu kurz gedacht. Gott hat uns das Leben gegeben. Gott nimmt uns das Leben. Wir haben nicht das Recht, über unser Leben zu verfügen. Wir glauben: Er mutet uns nicht mehr zu, als wir gemeinsam tragen können.“

Grußworte an die Teilnehmer des Marsches für das Leben richteten u.a.: Prof. Dr. Patrick Sensburg MdB, Dr. Andreas Schockenhoff MdB, Hubert Hüppe MdB, Frank Heinrich MdB, Sven Volmering MdB sowie Alex Dorow MdL.

Prof. Dr. Sensburg MdB unterstrich, dass sich eine „Kultur des Lebens“ gerade im verantwortungsvollen Umgang mit ungeborenem Leben, aber auch am Lebensende zeige: „Es darf nicht sein, dass wir in lebenswertes und lebensunwertes Leben unterteilen. Insbesondere im Rahmen der kommenden Debatte um die Suizidbeihilfe wird sich zeigen, ob wir ,ja’ zum Leben sagen.

Frank Heinrich MdB kritisierte den immer noch zu geringen Schutz ungeborenen Lebens in Deutschland, infolgedessen jedes Jahr mehr als 100.000 Kinder im Mutterleib getötet werden: „Das ist nicht nur ein moralischer Skandal, sondern schlicht Unrecht. Mit dem Marsch für das Leben setzen Sie ein deutliches und mutiges Zeichen, indem Sie Ihr Recht ausüben, Unrecht auch Unrecht zu nennen. Das ist gut so! Lassen sie sich durch Verleumdungen, Stigmatisierungen und politische Gegenkampagnen nicht unterkriegen.“

 

Weiterführende Informationen zu diesem Thema: