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06.05.2011

PM: Solidarität mit den Müttern

Anläßlich des diesjährigen Muttertages, der am kommenden Sonntag gefeiert wird, erklärt Dr. Friederike Hoffmann, Vorsitzende des Arbeitskreises Familie des Bundesvorstands der Christdemokraten für das Leben (CDL): 

Der bevorstehende Muttertag gibt erneut Anlaß, über den Stellenwert dieses Tages nachzudenken. Kommt ihm in unserer Gesellschaft wirklich noch eine Bedeutung zu, die über das Kommerzielle hinausgeht? Diese Frage stellt sich insbesondere mit Blick auf den Weltfrauentag, der, feministisch besetzt, den Wert der Arbeit von Frauen allein am Maßstab der berufliche Gleichstellung bestimmt.

Wir brauchen jedoch eine moderne Frauenpolitik, die die Tatsache mit einbezieht, daß viele Frauen mit Überzeugung und Begeisterung Mütter sind und dies bewußt sein wollen. Mutterschaft darf deshalb nicht länger im Gegensatz zu weiblicher Selbstverwirklichung und als deren Einschränkung gesehen werden, sondern als zentraler Aspekt ihrer Verwirklichung. Die Leistung von Frauen in der Familie, insbesondere die Erziehungsleistung, ist als eine geldwerte und gesellschaftlich wertvolle, der Erwerbsarbeit insoweit gleichrangige Leistung anzuerkennen.

Überholt ist inzwischen eine Sichtweise, die die Eigenständigkeit einer Frau allein anhand der Frage der Berufs- und Erwerbstätigkeit beurteilen will. Was berechtigt zu der Annahme, eine Entscheidung für Kinder könne nicht auch eine bewußte Lebensentscheidung sein, das Ergebnis gesetzter Prioritäten aufgrund einer Gewichtung, die natürlich immer auch persönlich ist? Angesichts der Wirklichkeit des Lebens erscheint eine einseitige Wertschätzung des beruflichen Erfolges realitätsfremd. Eine Gesellschaft, die vom Pluralismus der Lebensentwürfe geprägt ist, sogar den Pluralismus als einen der wichtigsten Werte verteidigt, muß es akzeptieren und respektieren, wenn Frauen auch in dieser Frage ihrer persönlichen Überzeugung folgen. Ein Feminismus, der die Mutterschaft bewußt ausklammert, verhindert Leistungsgerechtigkeit gegenüber Frauen, die Mütter sind, und erweist sich somit letztlich als frauenfeindlich.

Der Muttertag ist alljährlich eine wichtige Gelegenheit, die für unsere Gesellschaft unverzichtbare Leistung von Müttern bewußt und dankbar anzuerkennen, wenn dies schon leider materiell weitestgehend von Politik und Gesellschaft unterbleibt. Die drastisch gesunkene Anerkennung der Erziehungsleistung vor allem der Mütter dürfte eine entscheidende Rolle dafür spielen, daß immer weniger junge Frauen sich für ein Leben mit Kindern entscheiden.